Ägyptische Landschildkröte, Testudo kleinmanni, – © Basim Rabia

Attum - 2008 - 01

Attum, O., B. Rabea, S. Osman, S. Habinan, S. M. B. El Din & B. Kingsbury (2008): Conserving and studying tortoises: A local community visual-tracking or radio-tracking approach? – Journal of Arid Environments 72(5): 671-676.

Erhaltung und Studium von Landschildkröten: Ein auf die visuelle Überwachung durch die Lokalbevölkerung und über Radiotransmitterüberwachung gestützter Forschungsansatz

DOI: 10.1016/j.jaridenv.2007.08.010 ➚

Ägyptische Landschildkröte, Testudo kleinmanni, – © Basim Rabia
Ägyptische Landschildkröte,
Testudo kleinmanni,
© Basim Rabia

Für jegliches Erhaltungsmanagement von stark bedrohten Spezies ist die entscheidende Frage, wie man die limitierten Ressourcen einschließlich der noch vorhandenen zu erhaltenden Individuen so ausfindig machen kann, dass der größtmögliche Erfolg des Einsatzes zu gewährleisten ist. Idealer Weise sollten die Managemententscheidungen auf wissenschaftlichen Experimenten beruhen, die schon gezeigt haben, wie sich verschiedene Methoden auf den Erhaltungserfolg auswirken. Wir verglichen deshalb die Aktivitätsradien und Abschätzungen der Hauptaktivitätszentren für die Ägyptische Landschildkröte, Testudo kleinmanni, anhand von Daten, die durch die visuelle Beobachtung durch Mitglieder der lokalen Bevölkerung erarbeitet wurden, mit denen, die mit den Möglichkeiten der Radiotelemetrie gewonnen werden konnten. Unsere Ergebnisse ergaben, dass die Methode der Radiotelemetrie weniger zeitaufwändig ist, dass aber die direkte Beobachtung durch Personen zu vergleichbaren Ergebnissen führte bezüglich des Ausmaßes des Aktivitätsradius' (Minimum Convex Polygon (MCP) mit 95 % Kernel density (KD)) und der Aktivitätszenterabschätzungen (50 % KD). Unsere Arbeit zeigt, dass Erhaltungsmaßnahmen, die mit limitierten Finanzmitteln auszukommen haben, durchaus auf das Einstellen der lokal ansässigen Bevölkerung zurückgreifen können, um mit ihr entsprechende wissenschaftliche Arbeit zur Erhaltung bedrohter Arten zu leisten. Zusätzlich erhöht sich das Interesse der Bevölkerung an der Arterhaltung und macht die Leute sogar stolz, da ihre angeborenen Fähigkeiten (Jagdgeschick) Anerkennung finden und nicht zuletzt auch durch das zu erwirtschaftende Einkommen honoriert werden, insbesondere dort, wo es kaum andere ökonomische Alternativen als das Absammeln und verkaufen von Wildtieren gibt.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Anmerkung siehe Kommentar zu Attum et al. (2007).

Literatur

Attum, O., M. B. El Din, S. B. El Din & S. Habinan (2007): Egyptian tortoise conservation: A community-based, field research program developed from a study on a captive population. – Zoo Biology 26(5): 397-406 oder Abstract-Archiv.

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