Schnappschildkröte, Chelydra serpentina, – © Hans-Juergen-Bidmon

Bursey - 2011 - 01

Bursey, C. R. & D. R. Brooks (2011): Nematode Parasites of Five Species of Turtles from the Area de Conservacion Guanacaste, Costa Rica, with Description of a New Species of Falcaustra. – Comparative Parasitology 78(1): 107-119.

Parasitische Nematoden aus fünf Schildkrötenspezies aus der Schutzregion Guanacaste, Costa Rica einschließlich der Beschreibung einer neuen Spezies aus der Gattung Falcaustra.

DOI: 10.1654/4431.1 ➚

Pracht-Erdschildkröte, Rhinoclemmys pulcherrima, – © Taggert G. Butterfield
Pracht-Erdschildkröte,
Rhinoclemmys pulcherrima,
© Taggert G. Butterfield

Im Schutzgebiet Guanacaste, Costa Rica wurden 23 Schildkröten aus drei Familien gesammelt (5 Spezies) und post mortem untersucht. Im Einzelnen waren das: Chelydridae: Schnappschildkröte, Chelydra serpentina; Emydidae: Braune Erdschildkröte, Rhinoclemmys annulata; Pracht-Erdschildkröte, Rhinoclemmys pulcherrima; Kinosternidae: Weißmaul-Klappschildkröte, Kinosternon leucostomum; Skorpions-Klappschildkröte, Kinosternon scorpioides. Es wurden 10 Arten geschlechtsreifer Parasiten gefunden, wovon 9 beschrieben waren: Atractis costaricaensis, Cosmocercoides variabilis, Dracunculus globocephalus, Falcaustra chelydrae, Falcaustra tikasinghi, Klossinemella caballeroi, Satiric la sauricola, Serpinema magathi, Spiroxys figueiredoi. 8 neue Wirtsnachweise und 7 neue auf den geographischen Vorkommensort bezogene Nachweise werden beschrieben. Eine neue Spezies aus der Gattung Falcaustra wurde in Rhinoclemmys annulata nachgewiesen. Es handelt sich dabei um das bislang einzige Gattungsmitglied, dem ein Pseudosaugnapf fehlt. Stattdessen gibt es eine bezahnte Kammer, die das Vestibulum (Mundhöhle) vom Pharynx (Rachen) trennt. Nur Falcaustra kinsellai, die aus Heosemys grandis aus Malaysia bekannt ist, hat eine solche bezahnte Kammer zwischen Vestibulum und Pharynx, jedoch hat F. kinsellai dennoch auch einen Pseudosaugnapf ausgebildet.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Für uns Halter macht auch diese Arbeit deutlich, dass die Parasiten gar nicht so wirtsspezifisch sind, wie oft behauptet wird. Somit können sie sich auch in der Tierhaltung rasch ausbreiten, solange sie eine direkte Entwicklung haben oder im Freiland auf geeignete Zwischenwirtsspezies treffen.

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