Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, ein Albino-Schlüpfling – © Justin R. Perrault

Croft - 2004 - 01

Croft, L. A., J. P. Graham, S. A. Schaf & E. R. Jacobson (2004): Evaluation of magnetic resonance imaging for detection of internal tumors in green turtles with cutaneous fibropapillomatosis. – JAVMA – Journal of the American Veterinary Medical Association 225(9): 1428-1435.

Evaluation der Manget-Resonanz-Tomographie zur Detektion von inneren Tumoren in Suppenschildkröten mit einer Fibropaillomatose der Haut (Hauttumoren)

DOI: 10.2460/javma.2004.225.1428 ➚

Grüne Meeresschildkröte, Chelonia mydas, – © Hans-Jürgen Bidmon
Grüne Meeresschildkröte,
Chelonia mydas,
© Hans-Jürgen Bidmon

Ziel war es, in Querschnittsbildern die makroskopische Anatomie von Suppenschildkröten https://chelonia-science.de/administrator/index.php?option=com_content&view=article&layout=edit&id=293#wf-editor-wysiwyg (Chelonia mydas) mittels der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRI) darzustellen und zu versuchen, bei Tieren die Hauttumore tragen auch innere Tumore darzustellen.
Studiendesign: Drei tote Suppenschildkröten, eine gesunde Schildkröte und 8 Suppenschildkröten mit Hauttumoren wurden untersucht.
Die makroskopische Anatomie der toten Schildkröten wurde konventionell an Großschnitten durchgeführt. Jede noch lebende Schildkröte wurde komplett auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht und wurde zudem noch von dorso-ventral geröntgt. Anschließend wurde eine dorso-transversale MRI-Image Serie (Bildserie) angefertigt und sowohl die Röntgenbilder wie auch die MRI-Bilder wurden zur Lokalisation der inneren Tumoren herangezogen. Von 5 Schildkröten wurde später bei einer Autopsie abgeklärt, ob die Diagnose anhand des Bildmaterials zutreffend war.
Ergebnisse: In zwei Schildkröten wurden anhand der Röntgenbilder Tumore in der Lunge entdeckt, während anhand der MRI-Bilder in 5 Schildkröten Lungentumore identifiziert werden konnten. Während die Röntgenbilder keine anderen Tumore bei den untersuchten Tieren zeigten, konnten anhand der MRI-Bilder in einer Schildkröte zusätzliche Tumore in der Magenwand, neben der Harnblase und an den Nieren dargestellt werden. Andere während der Autopsie noch entdeckte Abnormalitäten waren auch auf den MRI-Bildern nicht auszumachen.
Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die MRI-Methode ist sicherlich wertvoll zur Erkennung von inneren Tumoren in Suppenschildkröten mit äußerer Fibropapillomatose der Haut. Innere Tumore traten gehäuft in der Lunge auf. Die Ergebnisse von MRI-Studien haben deshalb einen hohen prognostischen Wert bei der Untersuchung und Behandlung von lebenden Meeresschildkröten. Allerdings mag die klinische Anwendbarkeit aufgrund der hohen Kosten und der eingeschränkten Verfügbarkeit begrenzt sein.

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