Indische Sternschildkröte, Geochelone elegans, – © Hans-Jürgen Bidmon

Dilrukshi - 2019 - 01

Dilrukshi, N. H. N., A. P. Jayasooriya & G. A. Prathapasinghe (2019): Hematological parameters and morphological characteristics of blood cells in turtle and tortoise species within captivity in Sri Lanka. – Journal of Advanced Veterinary and Animal Research 6(3): 266-271.

Hämatologische Parameter und morphologische Charakteristika der Blutzellen bei Süßwasser- und Landschildkrötenspezies in Gefangenschaftshaltung auf Sri Lanka.

DOI: 10.5455/javar.2019.f343 ➚

Indische Sternschildkröte, Geochelone elegans, – © Hans-Jürgen Bidmon
Indische Sternschildkröte,
Geochelone elegans,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Zielsetzung
Diese Studie wurde durchgeführt um die hämatologische Referenzspannbreite und die morphologischen Charakteristika der Blutzellen bei gesunden Süßwasser- und Landschildkröten in Gefangenschaftshaltung auf Sri Lanka zu beschreiben.

Material und Methoden
Folgende Schildkrötenspezies wurden untersucht: Melanochelys trijuga parkeri (n = 06), M. trijuga thermalis (n = 06), und Lissemys punctata punctata (n = 06) sowie eine Landschildkrötenspezies Geochelone elegans (n = 06). Blutausstriche wurden nach dem Leishman-Gram–Färbeprotokoll gefärbt. Die differentiellen Zählungen der weißen Blutzellen und deren Morphologie wurden nach Standardprotokollen durchgeführt.

Indische Klappen-Weichschildkröte, Lissemys punctata, – © Hans-Jürgen Bidmon
Indische Klappen-Weichschildkröte,
Lissemys punctata,
© Hans-Jürgen Bidmon

Ergebnisse
Sowohl die roten Blutzellen und deren Zellkerne hatten eine irreguläre Form bei M. trijuga parkeri wohingegen sie bei M. trijuga thermalis eine ovale Zellform zeigten und nur deren Zellkerne eine irreguläre Form hatten. L. punctata punctata und G. elegans hatten ovale Erythrozyten mit runden Zellkernen. In Bezug zur differentiellen Zellzählung zeigten sich die Heterophilen als der häufigste Leukozytentyp bei allen Spezies. Melanochelys trijuga parkeri hatte die höchste Anzahl an Heterophilen (55 %) und die niedrigste Anzahl wurde mit 48,5 % für G. elegans erfasst. Die Gesamtlymphozytenanzahl lag aber bei G. elegans signifikant höher. Die charakteristischen morphologischen Erscheinungsformen wurden für die verschiedenen Leukozyten erfasst. In Bezug zu den Thrombozyten zeigten M. trijuga thermalis und L. punctata punctata einzelne Plättchen, wohingegen M. trijuga parkeri und G. elegans Klumpen an Plättchen aufwiesen. Die Thrombozyten sind ellipsoide Zellen mit einen zentralgelegenen., dunkel angefärbten Zellkern umgeben von einem klaren Zytoplasma.

Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser Studie können als Referenzwerte bei der Erfassung des Gesundheitsstatus für die oben angeführten Arten genutzt werden und sind hilfreich für weitere hämatologische Studien an diesen Spezies.

Kommentar von H.-J. Bidmon

Sicherlich eine gut gedachte Studie die man aber meiner Meinung nach dringend wiederholen sollte, denn gerade das Ergebnis für die Thrombozytenaggregate bei M. trijuga parkeri und G. elegans lässt darauf schließen, dass entweder bei der Blutabnahme oder der weiteren Behandlung Probleme auftraten. Verklumpte Thrombozyten wie hier beschrieben deuten einen unphysiologischen Zustand an, denn wie sollten solche Aggregate durch die kleinen Blutkapillargefäße zirkulieren ohne diese zu verstopfen oder Thromben zu bilden. Sollten hier bei der Blutabnahme und Aufarbeitung Fehler passiert sein wären auch andere Befunde zur Zellform zu überdenken.

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