Europäische Sumpfschildkröte, Emys orbicularis, – © Hans-Jürgen Bidmon

Prusak - 2013 - 01

Prusak, B., S. Mitrus, B. Najbar Dvořáková, A. Pacholewska, A. Deas, K. Skonieczna, G. Górecki, G. Grzybowski, A. Hryniewicz, R. Wróblewski & T. Grzybowski (2013): Population differentiation of the European pond turtle (Emys orbicularis) in Poland inferred by the analysis of mitochondrial and microsatellite DNA: implications for conservation. – Amphibia-Reptilia 34(4): 451-461.

Populationsdifferenzierung bei der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) in Polen anhand der Analysen von mitochondrialer und Mikrosatelliten DNS: Auswirkungen für das Erhaltungsmanagement.

DOI: 10.1163/15685381-00002898 ➚

 Emys orbicularis, Europäische Sumpfschildkröte – © Hans-Jürgen-Bidmon
Europäische Sumpfschildkröte,
Emys orbicularis,
© Hans-Jürgen-Bidmon

Wir untersuchten die genetische Diversität bei den polnischen Populationen der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) unter Verwendung der kompletten Sequenzen des mitochondrialen Cytochrome-b-Gens und der Allelvariationen an 13 Mikrosatellitenloci. Wir sammelten Datensätze von 146 Schildkröten aus 28 Lokalitäten, die in etwa alle polnischen Vorkommen umfassen. Unsere Ergebnisse zeigen eine geringe Diversität bei den Haplotypen, aber eine hohe Diversität bei den Mikrosatelliten in allen Populationen. Wir wendeten zwei Bayes-Statistiken an, um die Multilocusdaten zu analysieren und bestimmten die Beziehungen zwischen den mtDNS-Haplotypen, indem wir ein Verwandtschaftsnetzwerk erstellten. Es ergaben sich relative konsistente (ähnliche) Ergebnisse zwischen den beiden Methoden der Bayesschen-Klusterbildung, und es zeigten sich auch sehr übereinstimmende Differenzierungsmuster zwischen mitochondrialen und Mikrosatelliten Markern. Alle östlichen Populationen Polens bildeten eine sogenannte Östliche-Gruppe, während die Mehrheit der Schildkröten aus dem westlichen Polen eine distinkte Westliche-Gruppe darstellten. Die meisten der möglichen Populationskluster korrelierten mit der Anzahl der nativen (natürlich einheimischen) mtDNS-Linien. Zusätzlich entdeckten wir in der östlichen Linie eine hierarchische Struktur, die die Populationen in zwei Untergruppen aufspaltete. Die polnischen Populationen bilden also im Allgemeinen genetisch homogene Gruppen, die zeigen, dass es nur zu einer niedrigen Vermischungsrate kommt, und sie zeigen auch, dass der Einfluss allochtoner Schildkröten vernachlässigbar ist.

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